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2018-10-13 Baureihe 155
Die Baureihe 155 im Einsatz bei Güterzügen im Chemnitzer Hauptbahnhof (früher Karl-Marx-Stadt Hauptbahnhof). Die Lokomotiven haben zwei dreiachsige Drehgestelle, in denen die Radsätze wegen des Tatzlagerantriebs asymmetrisch angeordnet sind, der mittlere Radsatz ist aus Gründen der Kurvengängigkeit um je 60 Millimeter seitenverschiebbar. Jede Achse wird von einem zwölfpoligen Einphasen-Reihenschlussmotor angetrieben. Eine von der Spannung des Fahrdrahts abhängige, thyristorgeregelte elektrische Widerstandsbremse ist ebenfalls vorhanden. Zur Dachausrüstung gehören die beiden Scherenstromabnehmer, der Hauptschalter, der als Druckluft-Schnellschalter ausgeführt ist, Dachtrenner und Oberspannungswandler (zur elektronischen Überwachung der Fahrdrahtspannung), sowie die Lüftergitter des Bremswiderstandsturmes. Bei Maßnahmen zur Modernisierung sind bereits etliche Lokomotiven mit neuen Vakuumhauptschaltern und Einholm-Stromabnehmern, die für moderne Baureihen verwendet werden, ausgerüstet worden. Außerdem sind auch zwei Reserveluftbehälter, die unter anderem die indirekte mehrlösige Druckluftbremse versorgen, auf dem Dach angeordnet. Im Normalbetrieb wirkt die Druckluftbremse mit der elektromotorischen Bremse gekoppelt. Die Fahrsteuerung arbeitet als Nachlaufsteuerung mit unterlagerter Zugkraftsteuerung (der Lokführer wählt eine Fahrstufe vor, das Schaltwerk läuft diese Stufe selbständig an, Zugkraft einstellbar), im Notfall auch Auf-Ab-Steuerung. Die Lokomotiven sind nicht wendezug- oder doppeltraktionsfähig. Sie erreichen eine mögliche Anfahrzugkraft von 6× 80 kN (480 kN) und eine Dauerzugkraft von 196 Kilonewton (kN). Umgangssprachlich werden die Lokomotiven auch "Stasi-Container" genannt. Die Lokomotiven stammen aus der DDR aus den Jahren 1977 bis 1984. |